Die besondere Geologie der Karstlandschaft im Südharz hat seit der Bronzezeit eine rege Nutzung der Gesteine hervorgebracht. Der heutige Luftkurort Stolberg wurde ursprünglich als Bergmannssiedlung um das Jahr 1000 gegründet. Hier wurden Eisen, Kupfer, Silber und andere Erze gefördert. Besondere überregionale Bedeutung erlangte die Förderung des Kupferschiefers  jedoch in der benachbarten Region Mansfeld.

In der Mansfelder Mulde und im Sangerhäuser Revier existierten von der Zeit um 1200 bis ins Jahr 1990 mehr als 1.270 Schächte. Ca. eine halbe Stunde Fahrt von Stolberg (Harz) entfernt, bietet das Erlebniszentrum Bergbau Röhrigschacht in Wettelrode, einem Ortsteil von Sangerhausen, seinen Besuchenden einen beeindruckenden Einblick in mehrere Jahrhunderte Bergbaugeschichte. Das Fördergerüst stammt aus dem Jahr 1888 und ist damit eines der ältesten in Europa.

Besucher des Schaubergwerks fahren mit der originalen Schachtförderanlage 283 Meter tief in den Schacht ein. Mit einer Grubenbahn geht es dann 1.000 Meter zu einem Abbaufeld aus dem 19. Jahrhundert. Mit Schauvorrichtungen werden die Entwicklungen des Bergbaus von den Anfängen bis zur Neuzeit vorgeführt und erläutert. Die Präsentationen zeigen, welchen Belastungen die Bergleute in den teilweise nur 40 Zentimeter hohen Abbauen ausgesetzt waren.

Im Gebäude am Förderschacht befinden sich das Erlebniszentrum mit einem Museum und dem Museumsladen und die Gastronomie „Bergmannsklause“ mit bergmannstypischen deftigen Speisen. Mehrmals im Jahr finden Begehungen der 145 Meter hohen Abraumhalde „Hohe Linde“ statt.