Museum ALTE MÜNZE in Stolberg (Harz)

Die ALTE MÜNZE ist eines der prächtigsten und ältesten Fachwerkhäuser des Fachwerkstädtchens Stolberg (Harz). Das heutige geldgeschichtliche Museum wurde im Rahmen des Förderprogramms Sachsen-Anhalt REVIER 38 aus Bundes- und Landesmitteln umfangreich saniert und neu gestaltet. Seit 2025 begrüßt der Museumskomplex ALTE MÜNZE seine Besucherinnen und Besucher mit vier multimedial aufgewerteten, inhaltlich aktualisierten Dauerausstellungen in zwei miteinander verbundenen Gebäude – Niedergasse 17 und 19. Das Museum ALTE MÜNZE wird in diesem Beitrag vorgestellt. Keine Zeit zum Lesen? Zu den Öffnungszeiten geht es > hier.

Geprägte Geschichte – Geschichte, die prägt

Der mehrstöckigen Prachtbau aus dem Jahre 1535 in der Niedergasse 19 beherbergt die eigentliche ALTE MÜNZE. 2004 wurde sie zu Sachsen-Anhalts erstem geldgeschichtlichem Museum. Sein Herzstück im Erdgeschoss: die europaweit einzigartige Münzwerkstatt mit originalen Münzmaschinen des 18. Jahrhunderts, die von der fürstlichen Familie zu Stolberg-Stolberg als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Funktionsmodelle ergänzen die Ausstellung in den Werkstatträumen. Schmelzofen, Streckbank, Benimmschere, kleiner Durchstoß, Klippwerk, Rändelmaschine und nicht zuletzt der große Balancier lassen den Herstellungsprozess von Münzen nachvollziehen.

Höhepunkt im Museum ALTE MÜNZE in Stolberg (Harz) ist das Schauprägen. In der historischen Münzwerkstatt werden zu diesen Terminen mit der 2004 eigens für das Museum gebauten Spindelpresse – großer Balancier – Medaillen aus 999er Feinsilber geprägt. Schauprägen verpasst? Kein Problem. Das Museumskino bietet filmischen Einblick.

Vom Erz zur Münze – von der Münze zum Schein

Die faszinierende Entdeckungsreise durch die Geschichte des Geldes setzt sich auch im ersten Obergeschoss fort. Neben einem Überblick über den Bergbau sind auch Aspekte der Münzproduktion im Harz Bestandteil der Ausstellung des Museums ALTE MÜNZE in Stolberg (Harz). Denn Silbermünzen wurden im Harz bis zum Ende des 18. Jahrhunderts geprägt. Berücksichtigung gefunden haben politisch bedeutsame Herrschaften: das Herzogtum Braunschweig, das Fürstentum Anhalt und die Grafschaften Mansfeld und Stolberg. Der Alltag eines Münzmeisters, Münzmeisterfamilien im Harz, Falschmünzer und Münzfälscher finden in der Ausstellung ebenfalls ihren Raum. Selbstverständlich sind auch die modernen Zahlungsmittel thematisiert. Darüber hinaus bieten museumspädagogische Stationen Gelegenheit, Münzen zu „lesen“, zu rechnen, historisch zu shoppen und spielerisch zu lernen.

Thomas Muntzer, bortig von Stolberg – Reformation und Bauernkrieg in Stolberg (Harz)

Das Südharzer Fachwerkstädtchen Stolberg gilt als Geburtsort des Theologen und Reformators Thomas Müntzer. Das zweite Obergeschoss des Patrizierhauses, das sich einst der spätere Stolberger Bürgermeister Kilian Kessler im Jahre 1535 errichten ließ, bricht nun mit dem Thema Geld und lässt eintauchen in eine Zeit des Umbruchs. Denn Bauernkrieg und Reformation sind Thema der Ausstellung, die außerdem Stolbergs schönste Aussicht bietet: auf das Schloss. Was heute in prächtigem Weiß über der Historischen Europastadt thront, war am 4. Mai 1525 Ziel der Aufständischen. Der Bauernkrieg hatte Stolberg erreicht. Das reformatorische Geschehen brachte für die Stolberger Bürger Veränderungen mit sich. Welche Auswirkungen die neue Stadtordnung von 1526 auf ihren Alltag hatte, kann im Museum ebenso nachvollzogen werden wie die Entstehung des Thomas-Müntzer-Denkmals, das seit 1989 auf dem Stolberger Markt zu sehen ist.

Das zweite Obergeschoss der Niedergasse 19 bietet außerdem Raum für Sonderausstellungen. Zuletzt war anlässlich des Gedenkjahres »Gerechtigkeyt« das Ergebnis des einzigartigen HEIMATSTIPENDIUMS der Kunststiftung Sachsen-Anhalt zu sehen. Die Künstler Katrin Pannicke und Georg Mann zeigten »Eine Prägung für Müntzer – Zeitgenössische Münzen und Medaillen«.
Neue Sonderausstellungen sind in Planung.

600 Jahre Fachwerkbaukunst

Stolberg (Harz) ist berühmt für sein geschlossenes Stadtbild aus mehr als vierhundert Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten. Was wäre also ein Museum in einem Fachwerkhaus ohne Fachwerk? In der Niedergasse 17 ergänzt seit 2025 eine Fachwerkausstellung das Angebot des Museums ALTE MÜNZE. Nach den Erkenntnissen von Dr. Alfred Roth gestaltet, ist sie voll und ganz dem Stolberger Fachwerk gewidmet und bietet Einblicke in die verschiedenen Epochen und ihre prägenden Stilelemente. Ergänzt wird der Museumsbesuch mit zwei Vorschlägen für individuelle Stadtrundgänge auf den Spuren der Fachwerkbaukunst. Und wer den Stolberger Stadtplan mit einem eigenen Häuschen ergänzen möchte, darf an der Werkbank selbst zur Säge greifen.

Gut zu wissen

Wir empfehlen, für den Museumsbesuch ausreichend Zeit einzuplanen, denn die vier Dauerausstellungen werden mit umfangreichen Texten und audiovisuellen Medien begleitet. Führungsbuchungen nimmt das Museumsteam gern entgegen. Schauprägetermine finden Sie im » Veranstaltungskalender.

Museum Alte Münze

Museum Alte Münze
Niedergasse 19, Eingang: Niedergasse 17
06536 Südharz | OT Stolberg (Harz)

(034654) 857568

Öffnungszeiten

Bis 2. November:

Donnerstag bis Dienstag: 10:00 bis 17:00 Uhr

Mittwochs geschlossen.

Ab 3. November:

Donnerstag bis Montag: 10:00 bis 16:00 Uhr

Dienstags und mittwochs geschlossen.

An Feiertagen geöffnet.

Änderungen vorbehalten.

Eintritt

Erwachsene mit Kurkarte
6,50 EUR
Erwachsene in Gruppe (ab 10 Personen, ohne Führung)
7,00 EUR
Schüler, Auszubildende, Studierende (bitte Nachweis vorlegen)
5,00 EUR
Schwerbehinderte (GdB 50-90) (bitte Nachweis vorlegen)
5,00 EUR
Schwerbehinderte GdB 100 (bitte Nachweis vorlegen)
frei
Familienkarte (2 Erwachsene, 1 Kind ab 7 J.)
17,50 EUR
jedes weitere Kind bei Familienkarte (ab 7 J.)
2,50 EUR
Kinder (ab 7 J.)
5,00 EUR
Kinder mit Kurkarte
4,50 EUR
Kinder in Kindergruppe (ab 10 Personen, ohne Führung)
4,50 EUR
Kinder unter 7 J.
frei
Erwachsene
7,50 EUR

Förderhinweis